Wissenswertes/Allgemeine Informationen:
Anis ist eine sehr alte Kulturpflanze und seit Jahrtausenden auch in China und Indien bekannt. Sie gehört zur Familie der Doldengewächse und wird bis zu 50 cm hoch. Die einjährige Pflanze hat Ihre Blütezeit im Juli und im August. Anis hat einen hohen Stellenwert sowohl in der Naturheilkunde als auch in der wissenschaftlich fundierten Phytotherapie. Anis stammt vermutlich aus dem östlichen Mittelmeergebiet bzw. Vorderasien, man weiß darüber nichts Genaues. Bei uns ist wilder Anis kaum zu finden, eher im Gewürzgarten.
Arzneilich verwendet wird die reife Frucht.
Wirkung:
- fördert die Produktion von dünnflüssigem Schleim (sekretolytisch)
- schleimlösend
- regt die Produktion von Speichel und Magensäften an
- krampflösend
- antibakteriell – Psychisch aktivierend
Verwendung bei:
- Husten
- Trockener Bronchitis
- Asthma bronchiale
- Verschleimung der Atemwege
- Magen- und Darmblähungen
- schlechter Verdauung
- Appetitlosigkeit
- schmerzhaften Krämpfen
- mangelnder Michsekretion beim Stillen
Darreichungsformen und Zubereitung:
Ätherisches Öl, Tee, Tinktur, Inhalationen, Einreibungen
Wissenswertes/Allgemeine Informationen:
Historie: Die Bibernelle ist mehrjährig, gehört der Familie der Doldenblütler an und kommt in ganz Europa und Westasien vor. Die Gattung der Pimpinelle umfasst ca. 90 Arten, die vor allem im Mittelmeerraum, besonders im Orient, zu finden sind. Einige Arten sind auch in Asien und Südamerika anzutreffen. Im ausgehenden Mittelalter wurde die Bibernelle bei der Behandlung der Pest sowie der Cholera verwendet. Mit dem Rückgang der großen verheerenden Seuchen ging ihre Bedeutung zurück. Arzneilich verwendet wird die Wurzel der Pflanze.
Wirkung:
- schleimlösend
- Husten lindernd
- entzündungshemmend – adstringierend
Verwendung bei:
- Bronchitis – Asthma
- Heiserkeit
- Halsschmerzen
Darreichungsformen und Zubereitung:
Tee, Tinktur
Wissenswertes/Allgemeine Informationen:
Fenchel gehört, ebenso wie Anis und Kümmel, zur Familie der Doldengewächse und ist im Volksmund auch bekannt als langer Kümmel. Er kommt heute vornehmlich in Süddeutschland vor, ist ursprünglich aber im Mittelmeerraum beheimatet. Alle alten Kulturen wie die Sumerer oder die Ägypter kannten den Fenchel.Nördlich der Alpen wurde der Fenchel über die Klöster in die Volksmedizin eingefühgrt. Er war Bestandteil der Klostergärten und galt im Mitttelalter als Mittel gegen Trunkenheit. Arzneilich verwendete Pflanzenteile: Die reife Frucht.
Wirkung:
- verdauungsfördernd
- regt die Produktion von Verdauungssäften an
- steigert die Darmtätigkeit
- appetitanregend
- beruhigt Magen- und Darm
- krampflösend
- lindert Blähungen
- antibakteriell
- schleimlösend und auswurffördernd – lindert Husten und Erkältungsbeschwerden
Verwendung bei:
- Heiserkeit
- mangelnder Michsekretion beim Stillen – Augenentzündungen (als Spülung)
Darreichungsformen und Zubereitung:
Ätherisches Öl, Tee, Tinktur, Sirup
Wissenswertes/Allgemeine Informationen:
Kümmel zählt zu den Doldenblütern und ist in Deutschland eines der häufigsten wilden Gewächse. Der Kümmel ist leicht zu verwechseln mit anderen Doldenblütlern, vor allem mit der Wilden Möhre. Der Kümmel ist eines der ältesten Gewürze der Welt. Funde reichen bis in Jungsteinzeit zurück. Den Mittelmeervölkern der Antike war der Kümmel nicht bekannt. In Mitteleuropa spielte der Kümmel im Brauchtum eine große Rolle, etwas zur Vertreibung böser Geister. Wirkung:
- Lindert Blähungen (karminativ)
- antibakteriell
- Fördert die Milchbildung Verwendung bei:
- Blähungen
- Magen-, Darm-Krämpfe
- mangelnder Michsekretion beim Stillen – Menstruationsschmerzen
- Spannungskopfschmerzen/Migräne
Darreichungsformen und Zubereitung:
Ätherisches Öl, Tee, Tinktur, Pulver, Likör
Wissenswertes/Allgemeine Informationen:
Die Schafgarbe ist ein Korbblütler und wächst in ganz Europa, Asien und Nordamerika auf trockeneren Wiesen. Die Pflanze besaß seit dem Altertum hohes Ansehen und ist in der Volksheilkunde seit jeher weit verbreitet. Der frühere Name „Soldatenkraut“ weist auf die Verwendung von Schafgarbe bei Wunden und Verletzungen hin – besonders bei Wunden, die durch eiserne Waffen zugefügt wurden. Auch bei Frauenkrankheiten kam die Schafgarbe als „supercilium veneris“ (Augenbraue der Venus) im Mittelalter zum Einsatz. Das erste Grün der Schafgarbe war im Frühjahr wichtiger Bestandteil der Gründonnerstagssuppe, die das ganze Jahr vor Krankheiten bewahren sollte.
Wirkung:
- sekretionsfördernd – appetitanregend – krampflösend
- lindert Blähungen
- entzündungshemmend
- verhindert/beseitigt Gewebswasseransammlungen (Ödeme)
- regt die Nierentätigkeit an – blutdrucksenkend
Verwendung bei:
- Appetitlosigkeit
- Verdauungsstörungen
- Magenkrämpfe
- Entzündungen der Schleimhäute des Magen-Darm-Trakts
- Gallenleiden
- gynäkologischen Beschwerden
Darreichungsformen und Zubereitung:
Tee, Tinktur/Extrakt, Saft/Frischpflanzenpressaft, Wein, äußerliche Zubereitung
Wissenswertes/Allgemeine Informationen:
Der Wermut gehört zur Familie der Korbblütler und ist in den trockeneren Gebieten Europas und Asiens heimisch. Beifuß und Estragon sind beispielsweise mit dem Wermut verwandt. Wermut ist eine sehr alte Heilpflanze und wurde schon im alten Ägypten als Wurmmittel eingesetzt. Im Mittelalter wurde Wermut bei Beschwerden des Magen-Darm-Trakts verabreicht oder den Kindern als Wiegenkraut in die Wiege gelegt, um böse Geister zu vertreiben. Wermut wird als Mittel zur Erhaltung der Geisteskraft angesehen. Bestandteile des enthaltenen ätherischen Öls wirken im Zentralnervensystem.
Wirkung:
- appetitanregend
- verdauungsfördernd – lindert Blähungen
- entzündungshemmend
- krampflösend – blutstillend
Verwendung bei:
- Verdauungsstörungen – Gallenleiden
Darreichungsformen und Zubereitung:
Tee, Tinktur/Extrakt, Wein (Vinum Absinthii)
Wissenswertes/Allgemeine Informationen:
Der Wacholder gehört zur Familie der Zypressengewächse und wächst wild in Mooren und Heiden. Er ist auf der gesamten nördlichen Halbkugel anzutreffen. In Deutschland steht der Wacholder seit Mitte der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts wegen seines seltenen Vorkommens unter Naturschutz. Aufgrund seiner schönen Struktur und Farbe und wegen des lange anhaltenden Geruchs ist das Holz für kunstgewerbliche Arbeiten sehr beliebt. Es werden beispielswesie Spazierstöcke, Löffel, Gabeln und ähnliches daraus hergestellt. Das Holz des Wacholders wird zudem seit jeher als Räucherholz verwendet, u.a. zum Räuchern von Schinken.
Wirkung:
- wassertreibend – krampflösend
- appetitanregend
- verdauungsfördernd
- den Gallenfluß fördernd
- schleimlösend – antibiotisch
Verwendung bei:
- bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege
- Verdauungsbeschwerden
- Sodbrennen – Völlegefühl
- Arthrose – Gicht
Darreichungsformen und Zubereitung:
Ätherisches Öl, Tee, Tinktur/Extrakt, Sirup, Schnaps, Bäder